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Hausärzte und Aargau

Aktuell: der Taxpunkt

 

Vielleicht ist es ihnen aufgefallen- kaum waren Sie bei uns, schon gab's eine Rechnung.  Das liegt daran, dass auf Anfang September der Taxpunkt-Wert von vielen Krankenkassen änderte. 

 

Im letzten Jahrtausend wurde das aktuelle Tarifsystem erstellt. Jeder Leistung wurde eine bestimmte Menge Taxpunkte zugewiesen. Beim Erstellen ging man davon aus, dass damals 1 Taxpunkt = 1 Fr entsprach. 

 

Es ging nicht lange und der Tarif wurde von der Politik gesenkt. Seit 2013 rechneten wir mit einem Taxpunktwert von 89 Rp ab. 2016 hat das Bundesgericht dem Kanton Aargau den Auftrag erteilt, den Taxpunktwert anzupassen, weil die 89Rp nachweislich nicht wirtschaftlich sind. Im Mai 2024 sprach Regierungsrat JP Gallati sich für einen Taxpunktwert von 92 Rp aus. Doch die Versicherungen weigerten sich bis vor kurzem trotz stichhaltiger Gegenbeweise. Ab sofort gilt bei vielen Krankenkassen der 92 Rp Tarif auch rückwirkend. Nicht aber bei der HELSANA, SANITAS und KPT. 

 

Unserer Praxis geht es finanziell nicht gut. Wir brauchen jeden Zustupf um zu überleben. Von einem Reservepolster ist nur zu träumen. 

 

Sie können uns helfen: Falls sie bei HELSANA, SANITAS und KPT sind, drängen Sie auf eine TP-Erhöhung oder wechseln Sie die Kasse, falls sich keine Einigung zeigt. 

 

 


Bildungsdauer

Hausärzte sind nicht einfach halbe Fachärzte. Sie sind Spezialisten für das Übliche und für das Zusammenspiel mannigfacher Einflüsse, für Langzeitbehandlung, für verschiedene Altersstufen, für solche Gesundheitsanliegen, wo die Fachspezialisten nicht mehr weiterwissen, für die Koordination zwischen den einzelnen Problemfeldern. 

Eine Expertise für solch ein Aufgabenpaket erwirbt man nicht als Schmalspurarzt. Nach den 6 Jahren Studium und 5-6 Jahren Weiterbildung  (im Vollzeitmodus) sammeln viele Kollegen noch einige Jahre Erfahrung bevor sie in eine Praxis wirken. 

 

Teilzeit??

Immer wieder gibt der Fakt zu reden, dass die jungen Ärzte nicht mehr Vollzeit arbeiten. 

Aber wussten Sie, dass bei einer Vollzeitstelle mit gut 56h/Woche zu rechnen ist. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen gilt bei den Ärzten eine 50h-Woche als normal. Da aber Notfälle sich selten an Bürozeiten halten oder Administration  immer mehr wird und diese halt nach Feierabend abgearbeitet wird, entsteht die 56h-Woche. Und früher gabs gut und gern 70-80h Wochen. 

 

Nur welcher Partner/Familie/Freunde aber auch welcher Mensch toleriert das auf die Dauer? 

 

Daher gibt es häufig eine Reduktion des Pensums auf normale Arbeitszeiten, denn 80% heisst nichts anderes als etwas mehr als 42h.

 

zu wenige

Offiziell arbeiten gemäss FMH sind 486 Hausärzte und praktische Ärzte im Kanton Aargau in einer Praxis registriert.  Bei etwa 720000 Einwohner macht das etwa 0.67/1000 Einwohner. Die OECD empfiehlt 1 AllgemeinArzt auf 1000 Einwohner. Manchmal liesst man die Zahl von 0.8/1000Einwohner, was werden dort die Hausärzte der Spitäler mitgerechnet. Doch nicht jeder Hausarzt kann 100% arbeiten. Es gibt viele Gründe für ein reduziertes Pensum, auch ist zu berücksichtigen, dass es immer mehr Ärztinnen gibt und Elternschaft beide betrifft. 

In Gränichen haben wir einen Schlüssel aktuell von rund 420 Stellenprozent auf rund 9000Einwohner (0.46/1000), wobei wir ja auch Patienten von der Umgebung betreuen.